Die Physik des dritten Jahrtausends

Ettore Majorana ist der Vater einer neuen Mathematik und einer neuen Physik, weit entfernt von jenen, die zur Zeit aktuell sind. Es braucht wahrscheinlich hunderte von Jahren, um zu verstehen, was wir als Physik des dritten Jahrtausends definiert haben, eine Physik der Zukunft, die jedoch in der Praxis bereits gezeigt hat, dass sie in der Lage ist, die Geheimnisse der Materie zu durchdringen, wie es bisher mit wissenschaftlichen Methoden noch niemals gelungen ist.

Rolando sagte uns einmal: «Die Physik von Ettore zu verstehen ist einfacher als das Einmaleins zu lernen», aber gleichzeitig – fügen wir an – ist sie ganz und gar unerreichbar, wenn nicht die dahinter stehende Logik verstanden wird.

Einer der Kernpunkte dieser Logik ist die Allgemeine Theorie der Exponenten. In ihr hebt Ettore hervor, dass das, was wir unter Realität verstehen, aus elf Dimensionen zusammengesetzt ist. Auch wenn wir gewohnheitsmäßig nur vier davon wahrnehmen – drei räumliche und eine zeitliche – heißt das nicht, dass die anderen nicht existieren. Die sieben verborgenen Dimensionen vernachlässigen heißt, nicht zu verstehen, wie die vier von uns wahrnehmbaren funktionieren, sind doch diese zutiefst konditioniert von jenen unsichtbaren. Mit anderen Worten, das wahre Entscheidungs- und Organisationszentrum des Lebens in der Materie befindet sich an einem Ort, der an Physischem recht wenig hat und unseren rein rationalen Blicken und den Augen der traditionellen Wissenschaft verborgen ist.

In der Tat, unsere Sichtweise läßt die anderen sieben Dimensionen außer Acht. Sie kennt sie nicht. Das bedeutet also, dass sie immer eine Teilansicht der Realität bieten wird und daher die Möglichkeiten, in sie einzugreifen, extrem eingeschränkt sind.

Mehr noch, aus dieser beschränkten und einschränkenden Sichtweise entsteht eine substantiell unterschiedliche Arbeitsmethode. «Heute geben wir enorme Summen an Geldern für Teilchenbeschleuniger und Kernfusionsforschung aus. Alles Unterfangen, die das Atom zu nötigen versuchen, um ihm auf äußerst gewaltsame Art und Weise die große Energie zu entziehen, die in ihm eingeschlossen worden ist.

Die Physik von Ettore hingegen folgt einem anderen Weg, jenen des Verständnisses und der Gewaltlosigkeit».
Anstatt Methoden anzuwenden, die den natürlichen Fluss der Dinge respektieren, vergewaltigt die moderne Wissenschaft das Atom, ebenso wie die Medizin dem menschlichen Körper Gewalt antut. Man denke nur an die Wahl der Worte. Die gängigen ärztlichen Behandlungsmethoden hinsichtlich des Krebses bedienen sich in der Regel einer Terminologie, die dem Repertoire des Krieges entnommen ist: man sagt, den Krebs bekämpfen, die Krebszellen bombardieren. Es ist allerdings logisch, dass man zuerst die Naturgesetze kennen muss, bevor man sie respektieren kann.

Ettore ist zu «einer großartigen und gleichzeitig unendlich einfachen Erkenntnis» gekommen, will heißen, alles in der Natur ist doppelt, jedes in diesen vier Dimensionen vorhandene Etwas lehnt sich an ein entsprechendes Gegenstück an, welches sich in den anderen sieben befindet.
«Das wahre Geheimnis der Natur ist die Existenz von Antipartikeln» hat uns Rolando gesagt und hinzugefügt: «Solange die Wissenschaft dem nicht Rechnung trägt, ist es für sie unmöglich, wesentliche Schritte weiterzukommen».
Die Natur ist einfach: Sie hat einige sehr genaue Regeln, aber nicht zu viele, wie es uns hingegen unsere probabilistische Vorgehensweise glauben machen möchte.
Sie besitzt starke Anziehungsmechanismen, die sich aus derselben Art von Materie – Materie im erweiterten Sinne – herauszubilden beginnen. Die Dinge, nähern sich einander an, wenn sie spüren, die sich der gleichen Gruppe angehören. Es ist eine Art von Liebe, ein natürlicher Trieb, sich anzunähern und sich an das zu binden, zu dem es sich hingezogen fühlt.
Was die Schöpfung zusammenhält, ist somit ein liebevoller Gedanke des Schöpfers.

Mit dieser Feststellung werden drei fundamentale Dinge ausgedrückt: die zentrale Rolle des Gedankens – auch des menschlichen – im Prozess der Schöpfung; die Liebe als einigende Kraft; die Existenz eines Schöpfers.
Die Allgemeine Theorie der Exponenten ist in der Tat die erste wissenschaftliche Theorie, welche die Existenz Gottes voraussetzt.

Ettore hat verstanden, dass die Art und Weise, wie sich die Dinge bewegen, im Grunde einfach ist. Es ist ihm gelungen, in eine intime Vereinigung mit der Materie zu gelangen, und in dieser Intimität hat sie ihm ihre ganze Einfachheit kundgetan, mit der Bereitschaft, sich mit Sanftheit führen zu lassen.

Daraus hat sich eine Physik der Nicht-Gewalt entwickelt. Mehr noch: Es ist daraus eine Physik entstanden, die Frieden zwischen Wissenschaft und Spiritualität schließt. Eine Physik, der es gelingt, den enormen Schlund zu schließen, den der moderne Mensch zwischen den beiden wichtigsten Möglichkeiten, die Realität zu erfassen, geöffnet hat.

Mit Ettore endlich kehrt man dahin zurück,
die Vernunft mit der Intuition,
die Materie mit dem Jenseits-der-Materie,
die Wissenschaft mit dem Geist,
den Menschen mit Gott zu vereinen!

Anmerkungen
Der Begriff „Jenseits“ wird in diesem Text nicht als Synonym für „Welt des Todes“ verwendet, sondern als Synonym wofür auch immer über die materielle Wirklichkeit hinausgeht, die wir direkt sensoriell und visuell wahrnehmen.